Update der letzten Monate

Leider waren die letzten Wochen und Monate sehr zeitintensiv, so dass ich jetzt erst die Zeit fand ein komprimiertes Update unserer Bienenaktivitäten zusammenzustellen.

Mai 2019

Ein aus Imkersicht schwieriges Monat, leider konnte der Mai nicht halten was der April versprach. Während der April mit Sonne und Wärme glänzte (dementsprechend sammelten unsere Bienen bereits ordentlich Honig), war der Mai wettertechnisch eine Katastrophe. Genau zur Obsttblüte stellte sich der Frosthammer ein. Unsere Hoffnung lag nun auf der Rapsernte, aber auch zur Raps- Hauptblüte nur nasses und kaltes Wetter, kaum Temperaturen über 15°. Nektareintrag war kaum feststellbar, wir entschlossen uns die Völker in höhere Rapslagen zu verholen, was dann letztendlich auch zum Erfolg führte, dort blühte der Raps noch ca. 10 Tage länger. Während der 10 Tage stellte sich dann auch endlich ein besseres Wetter ein. Dennoch die Frühjahrsernte in unserer Region muss man leider als unterdurchschnittlich bezeichen.

Mein Spezl Mike, der den Platz für die zweite Rapsanwanderung vorbereitete.

Der Besamungslehrgang Anfang Mai war auch nicht von Erfolg gekrönt, zwar konnten ausreichend Königinnen für die Besamung vorbereitet werden, nur leider standen wenige reife Drohnen zur Verfügung. Zum einem war der frühe Termin dafür verantwortlich zum anderem natürlich die kalte Witterung.

Während dieser Kaltwetterperiode mussten wir dann auch die erste Marge unserer Königinnenzucht auf die Beine stellen. Bereits im April haben wir eine hübsche Anzahl an Begattungseinheiten für den Anliefertermin 01.06. für die Belegstelle Karwendel gebucht. Es war leider sehr aufwändig die Damen für die Zellenerzeugung zu „überreden“. Zusätzlich mussten wir die Begattungseinheiten relativ stark erstellen, da aufgrund der Kälte die Gefahr einer Unterkühlung der Königinnen bestand. Nach dem ersten Fehlschlag entschlossen wir uns die Kös im Brutapparat schlüpfen zu lassen und erst nach dem Schlupf einzuweiseln um weitere Ausfälle zu vermeiden.

Zur Anlieferung dann bestes Wetter (endlich), ein Teil unserer Einheiten im Karwendel

Juni 2019

Nachdem die Frühjahrsblüte buchstäblich ins Wasser fiel, suchten wir unser „Heil“ im ca. 400 Km entfernten Brandenburg. Endlich ein Volltreffer! Unser Waagevolk verzeichnete innerhalb von 15 Tagen ca. 60 Kg Zunahme. Die restlichen Völker verholten wir in die Waldtracht. Leider war der Wald in 2019 nicht so ergiebig, aber immerhin besser als in 2018. Auch ging es mit der Közucht wie erhofft vorwärts, für den zweiten Belegstellen-Anliefertemin am 15.06. konnten wir genug Zellen generieren, von denen wir auch welche für die Standbegattung einsetzten. Ende Juni stand dann nochmals ein Besamungslehrgang in Lich an. Leider verließ ich mich im Vorfeld auch diesmal auf die Aussage, dass genügend reife Drohnen zur Verfügung stünden. Dem war leider nicht so, zwar konnte ich für den Lehrgang 14 Königinnen vorbereiten, jedoch gelang es mir nur eine Königin zu besamen, die dann auch noch im Nachgang die Eilage verweigerte. Unabhängig davon war es schön bereits befreundete Imkerkollegen zu treffen und neue Bekanntschaften zu schließen. Mein Dank noch an die Organistoren die einen gelungenen Rahmen schafften. Mein Fazit für 2020, für anstehende Besamungstermine werde ich zukünftig eigene Drohnenvölker vorbereiten.

Ertrag aus der Akazienanwaderung

Juli 2019

Der Juli war u.a. geprägt von der Honig- Ernte. Im Winter 18/19 haben wir unsere Honigverarbeitung mit einem Klärbehälter optimiert. Nun fehlt „nur“ noch die Entdecklungsmaschine. So lange wir jedoch auf fleißige Helfer (Danke an Mike und Karl- Heinz) zurückgreifen können, denen das Entdeckeln mit der Gabel Freude bereitet, werden wir jedoch auf die Investition verzichten 🙂

Unser neuer (bereits mit Honig befüllter) Klärbehälter. Ein umfunktionierter 650 Liter Edelstahl- Milchtank, Doppelwandig, und beheizbar. Die Beste Investition in 2019. Danke an Thomas Bauer der uns die Heizung und das „Fahrwerk“ installierte.

Im Juli benötigen auch die Begattungseinheiten eine erhöhte Aufmerksamkeit. Da wir unsere Begattungseinheiten aus Miniplus- Brutwaben erstellen, muss spätestens zum Monatsanfang die Varroamilbe dezimiert werden. In dem Zusammenhang werden die Einheiten ggf. erweitert und in jedem Fall gefüttert.

In der zweiten Juli Woche holten wir die Völker aus der Tracht und bereiteten die letzte Ernte vor. Wie jedes Jahr betrieben wir bei der Varroabehandlung einen enormen Aufwand. So wie es im Moment aussieht macht sich dieser auch in 2019 bezahlbar. Danke auch an meinen Imker- Mentor Heinz Bauer für die tatkräftige Unterstützung.

Aus Wirtschaftsvölkern erstellte Kunstschwärme, in dem Zug wurden auch die Königinnen getauscht.
Drei Wochen später zeigen sich solche schönen Brutwaben

Am 13 Juli war ich beim Imkerverein Vilsbiburg für ein Referat eingeladen. Das Thema passte zur Imkersaison, die Varroamilbe und deren Dezimierung. Während des Vortrags konnte ich u.a. meine Betriebsweise bei der Varroabekämpfung vorstellen. Ich möchte mich beim IV Vilsbiburg und bei den Zuhörern für einen kurzweiligen Abend bedanken, ich hoffe die Kollegen konnten etwas „mitnehmen“.

August 2019

Nachdem die Brutscheunen aufgelöst wurden, wird es endlich etwas ruhiger, leider nur kurzfristig. Die alten Brutwaben müssen nun asap eingeschmolzen werden, bevor die Wachsmotte eine Angriffsfläche findet. Auch die Honigraumrähmchen/ Waben für die Wachsgewinnung werden nun aussortiert und für die Schmelzung vorbereitet.

Die Miniplus- Überwinterungseinheiten müssen erstellt werden, sorgfältig gegen die Milbe behandelt und aufgefüttert werden. Dabei müssen wir darauf achten, dass die Anzahl der Minitürme nicht überhand nimmt. Einen befreundeten Imker habe ich bereits drei Minitürme zur Verfügung gestellt, damit er in 2020 seine Közucht auf Miniplus umstellen kann. Ich drücke ihm die Daumen für eine erfolgreiche Überwinterung.

Bei den Wirtschaftsvölkern muss der Futterstand beobachtet werden. Ab der zweiten Augusthälfte werden die Völker dann Richtung finaler Wintervorrat eingefüttert. Dieses Jahr kommt der Futtersirup ApiInvert zum Einsatz.

Es bleibt wie immer spannend, mal sehen was der Herbst noch so bringt…..